Es gibt Workshops, die sind informativ und es gibt Workshops, die sind unterhaltsam. Dann gibt es noch diejenigen, die man sich besser gespart hätte. Letzten Samstag durfte ich eine neue Kategorie miterleben. Einen Workshop, der das Zeug hat ein Leben zu verändern – meines! Klingt etwas hoch gegriffen, fühlt sich aber genau so an. Diese Kunststück hat Steffen Böttcher fertig gebracht, der auch als „Stilpirat“ bloggt – und ganz nebenbei einer der besten Hochzeitsfotografen Deutschlands (und vermutlich nicht nur dort) ist.
In seinem idyllischen Heide-Studio bekamen wir das komprimierte psychologische und technische Wissen seiner Laufbahn als Fotograf vermittelt. Und das war nicht gerade wenig – für einen Tag. Ich werde wahrscheinlich noch Wochen brauchen, um diese Informationsflut zu verarbeiten. Muss ich erwähnen, dass ich es kaum abwarten kann, damit anzufangen?
Aber der Reihe nach…
Der Vormittag war reserviert für allerlei Erläuterungen zu Steffens Werdegang, dem allgemeinen Auftreten Kunden gegenüber, der Eigenwahrnehmung (die bei manchem nicht so ganz ausgeprägt ist), und natürlich dem ganzen Technik-Kram der sein muss. Unterbrochen wurden wir nur von seiner charmanten Frau Christina, die uns mit Quiche und Suppe versorgte. Nachmittags ging es dann zum Praxisteil über – in Form eines Shootings mit Frida und Claude, unserem „Testpaar“. Da wurden erst mal alle bisherigen, gelernten Vorgehensweisen bezüglich Belichtung und Fokus über den Haufen geworfen – und siehe da, es funktionierte.
So mancher lernte seine Kamera erst so richtig kennen (mich eingeschlossen). Da den meisten von uns die Funktion von Mülltüten vor der Linse – oder ausgedienten Faltbalgen – bisher eher verborgen geblieben waren, wurden wir auch in dieses Mysterium eingeweiht. Nachmittags war dann wieder Theorie in Form von Bildbearbeitung dran. Die Geschwindigkeit mit der Steffen seine Bilder sichtet, war absolut rekordverdächtig.
Als letztes Highlight des Abend konnten wir uns noch sein neues Logbuch Ghana – quasi von der Palette weg – sichern. Draußen war´s schon stockfinster, was aber keinen interessierte. Es hätte noch Stunden weitergehen können.
Was mir das persönlich gebracht hat, kann ich noch gar nicht abschätzen. Dazu muss ich erst meinen Kopf neu strukturieren, meine Notizen ins Reine schreiben, und … machen! Übrigens: Als erstes habe ich mich – eher widerstrebend – bei Facebook angemeldet, und eine Stunde später hatte ich schon meinen ersten Hochzeitsauftrag unter Dach und Fach.
Sollte es jemand nach diesen Zeilen noch nicht mitbekommen haben – nach diesem Event ist man zwar nicht mehr Derselbe wie vorher, aber das ist auch gut so!